Von Rezessionsängsten und vollen Auftragsbüchern

16.08.23
Autor/in: Andreas Hartmann

Geschätzte Gewerblerinnen und Gewerbler

Die Schlagzeilen über Arbeitsstellenabbau häufen sich und Expertenstimmen werden lauter, die von einer möglichen Rezession sprechen. Wenn die Rezessionsangst auf volle Auftragsbücher trifft: Hier zeigen sich die Komplexität und die Unsicherheiten, denen wir in unserem täglichen Arbeitsleben begegnen. Lassen Sie uns die beiden Aspekte genauer betrachten.

Die Angst vor einer Rezession ist eine natürliche Reaktion auf wirtschaftliche Unsicherheiten. Die Ängste können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie z. B. geopolitische Spannungen, Zinssatzänderungen, unvorhergesehene Krisen oder globale wirtschaftliche Instabilität. Unternehmen und Einzelpersonen reagieren oft vorsichtig, wenn Rezessionsängste aufkommen, indem sie Investitionen reduzieren und Ausgaben einschränken.

Auf der anderen Seite stehen Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern in einer vergleichsweise positiven Position. Dies deutet darauf hin, dass es eine starke Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleistungen gibt. Doch wie lange hält diese an? Wie ernst muss man dir Vorboten nehmen?

Die Herausforderung besteht darin, wie man zwischen diesen beiden Extremen navigiert. Lassen Sie uns dazu vier Eckpunkte zusammengetragen:

Risikomanagement: Werden Sie sich ihren wirtschaftlichen Unsicherheiten bewusst und entwickeln Sie Strategien, um sich vor möglichen negativen Auswirkungen einer Rezession zu schützen. Dies kann beispielsweise die Diversifizierung von Kunden oder Märkten, die Stärkung der finanziellen Reserven und die Anpassung der Geschäftsstrategie umfassen.

Chancen nutzen: Unternehmen sollten diese Zeit nutzen, um ihre Position zu stärken. Investitionen in Technologie, Qualitätsverbesserungen und Mitarbeiterentwicklung können dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhöhen.

Agilität: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in dieser Phase von entscheidender Bedeutung. Unternehmen sollten in der Lage sein, schnell auf Veränderungen in der Wirtschaftslage zu reagieren, sei es durch kosteneffiziente Massnahmen in Zeiten der Unsicherheit oder durch Investitionen in Wachstumsphasen.

Kundenbindung: Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage ist die Pflege einer starken Kundenbindung essenziell. Ein treuer Kundenstamm kann dazu beitragen, das Geschäft stabil zu halten, selbst wenn wirtschaftliche Turbulenzen auftreten.

Eine gute Balance zwischen all diesen Faktoren erfordert kluge Entscheidungen, strategische Planung und eine konstante Anpassungsfähigkeit. Die Wirtschaft ist dynamisch und kann sich schnell verändern, daher ist eine proaktive Herangehensweise entscheidend, um erfolgreich zu sein. Ob mit oder ohne Rezession: Diese Reflexionen können spannende Ideen hervorbringen und ihr Unternehmen stärken. Denn eine Herausforderung ist immer auch eine Chance.

Freundliche Gewerblergrüsse

Andreas Hartmann

Präsident Kantonaler Gewerbeverband St.Gallen (KGV)

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