Mit der Generation Z betreten derzeit Menschen den Arbeitsmarkt, die ganz andere Werte und Erwartungshaltungen mitbringen als die Generationen vor ihnen. Achi Brunnschweiler erzählte aus seinem Arbeitsalltag mit den Jugendlichen und zeigte auf, dass sie auf Augenhöhe am besten funktionieren. Denn für die Generation Z ist die Identifikation mit dem Beruf unglaublich wichtig. Sie wollen als Profi wahrgenommen werden und stolz sein auf das, was sie geleistet haben. Es ist sehr wichtig, dass die Unternehmen eine Beziehung zu den Lernenden aufbauen und diese ernst nehmen und pflegen. Das geht vom direkten Feedback bis hin zu motivierenden Teamanlässen. Sobald die Lehrverträge unterschrieben sind, kann man die Jugendlichen bereits an die Hand nehmen. Sie motivieren Schulprojekte im dritten Oberstufenjahr bereits im elektrischen Bereich zu absolvieren und ihnen dazu die Werkstatt zu öffnen. Nach wie vor ist die Suche nach den passenden Lernenden schwierig. Achi Brunnschweiler rät davon ab, kostspielige TikTok-Videos zu produzieren. Seiner Meinung nach erreicht man die Jugendlichen nach wie vor über die bekannten Kanäle wie Yousty.ch oder Berufsberatung.ch und natürlich über den persönlichen Kontakt. Deshalb ist es wichtig, dass man den Berufsstolz der Elektrobranche nach aussen trägt, im privaten, familiären Umfeld motivierend über den Job spricht und die Jugendlichen im eigenen Umfeld aktiv zum Schnuppern einlädt. Daneben ist es wichtig, dass man schnell auf Schnupperanfragen reagiert und den Jugendlichen den Sinn der Arbeit, aber auch die Freude am Beruf vermittelt. Der Einstieg in die Arbeitswelt ist ein grosser Schritt für die Schülerinnen und Schüler. Es lohnt sich auf die Begeisterung zu setzen. Oftmals wird am ersten Arbeits- oder Schultag die Lehre als riesiger Berg von mühsamer Arbeit und Lernstoff präsentiert. Das macht Angst. Mit dem Göttiprinzip der anderen Lernenden kann schnell und einfach das Eis gebrochen werden. Denn die ehemaligen Schüler sind Fremde in der Arbeitswelt. Lebt man die Willkommenskultur, lobt man Fortschritte, nimmt man sich Zeit und stellt passende Regeln auf, werden aus der Generation Z genau die Fachkräfte geformt, die man so dringend braucht.
Mathe-Dossier – Lehrbeginn leicht gemacht
Paolo Vaninetti, Ressort Berufsbildung im EIT.ost, zeigte die Erfolge des Mathe-Dossiers. Dank dem Gemeinschaftswerk der vier Berufsfachschulen und dem Berufsverband EIT.ost wird den Jugendlichen der Einstieg in die Lehre vereinfacht. Mit dem Lösen der Matheaufgaben lernen sie wertvolle Inhalte, die in den ersten Wochen der Berufsschule vertieft werden. Das erste Jahr zeigt, dass die Leistungen im Fach Mathematik zunehmend besser werden. Bereits 70 Prozent der Lernenden haben das Mathe-Dossier erhalten. Paolo Vaninetti ruft die BerufsbildnerInnen auf, die Dossiers den künftigen Lernenden zu verteilen, die Oberstufenlehrpersonen mit einzubeziehen und das ausgefüllte Mathe-Dossier auch zu kontrollieren und zu besprechen.
Berufsreformen in der Grundbildung
Fredy Fritsche, Amt für Berufsbildung St.Gallen, informierte über die Berufsreformen in der Grundbildung und wie sich diese Gremien zusammensetzen.
Bivo2022+ – aktueller Projektstand
Martin Steiger von EIT.swiss berichtete vom aktuellen Projektstand der neuen Bildungsverordnungen. Von Mai bis September 2023 fanden verschiedene Workshops mit den Vertretern aus den Regionen statt. Ziel ist, im dritten Quartal 2024 mit der Workshopphase «Umsetzungsdokumente Betriebe» zu starten, damit die Ausbildungen nach neuer BiVo im 2026 gestartet werden können.
Berufliche Integration der IV
Michael Rimle und Erika Gadola von der Sozialversicherungsanstalt (SVA) St.Gallen stellten die Konzepte zur Integration von IV-Bezügern vor. Gerade bei Lernenden ist eine frühe Intervention sehr wertvoll. Die SVA St.Gallen bietet hier Hand und leistet aktive Unterstützung. So kann es Lösungen für die Übernahme des Lehrlingslohnes aber auch des Arbeitgeberbeitrages geben. Das unverbindliche Beratungsangebot findet in allen Regionen des Kantons statt.
Workshop QV 2024
Norbert Geiger, Cornel Koster und Daniel Akermann führten durch den Workshopteil des Berufsbildneranlasses. Aufgeteilt in drei Gruppen widmeten sich die Anwesenden Berufsbildner/inne der Frage wie die Resultate im QV verbessert und die Durchfallquoten vermindert werden können. Anschliessend wurden mögliche Lösungsvorschläge präsentiert. Die Ergebnisse werden vom Vorstand EIT.ost weiterbearbeitet.
Weitere Informationen
www.eitost.ch
Der nächste Berufsbildneranlass findet am 16. Januar 2025 statt.