«Berufsbildung: Zukunftsfähig oder vom Aussterben bedroht?»

21.04.22

Geschätzte Gewerblerinnen und Gewerbler

Arbeiten Sie noch in dem Beruf, den Sie einst gelernt haben? Wenn ja, sind Sie heute eher die Ausnahme. Die Zeiten, als man Schreiner, Lehrer, Maurer oder Kaufmann lernte im Glauben, diesen Beruf bis zur Pensionierung auszuüben, sind vorbei. Auch definiert man sich in der heutigen Gesellschaft zunehmend nicht mehr nur über den Beruf. Der Druck auf Jugendliche, sich für den einen richtigen Beruf zu entscheiden, müsste also abgenommen haben. Die meisten Jugendlichen sind recht vielseitig orientiert. Und dann müssen sie sich gegen Ende der obligatorischen Schulzeit plötzlich auf einen Beruf
festlegen. Dabei können Traum und Wirklichkeit auch mal hart aufeinandertreffen.

Eltern wollen immer nur das Beste für ihre Kinder. Deshalb sind es nicht selten die Erzeuger, die alles daransetzen, dass Tochter oder Sohn ein Studium antreten, das ihnen zu einer akademischen Laufbahn und angemessenen Lebensperspektiven verhelfen soll. Entsprechend fordern und fördern sie ihren
Nachwuchs. Das ist in ganz vielen Fällen eine gute Idee, eröffnet doch ein Studium durchaus attraktive Wege in spannende Tätigkeitsfelder und in eine «gehobene» berufliche Zukunft. Nun ist allerdings das – aus Sicht der Eltern – «Beste» nicht immer auch das Richtige für einen jungen Menschen: Falsche Erwartungen und Vorstellungen, Selbstüberschätzung oder missverstandene elterliche Karrieresteuerung führen mitunter zu abgebrochenen Studien, enttäuschten Eltern und frustrierten Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern, die irgendwann feststellen, dass sie die vergangenen Jahre mit einer ihren Voraussetzungen angemessenen Berufslehre zielführender hätten nutzen können. Längst gibt es diesbezüglich gute und erprobte Wege für eine handfeste Berufsausbildung und ein begleitendes oder weiterführendes Studium. Und es sind nachweislich nicht die schlechtesten Kräfte eines Unternehmens, die beide Erfahrungen mit sich bringen. Umgekehrt können gleichzeitig Firmen ihre Lehrstellen selbst in attraktiven Tätigkeitsfeldern oft nur mit Mühe besetzen. Eine Tatsache, die gerade in St.Gallen, den Fachkräftemangel zusehends verschärft. Der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen versucht unter anderem mit der OnlineLehrstellenbörse und der Partnerschaft mit der OBA Ostschweizer Bildungsausstellung Hand zu bieten.

Welche Entwicklungen stellen die Experten bei den Jugendlichen fest? Wie findet man heute passende Lernende und ist die Berufslehre überhaupt zukunftsfähig? Der Kantonale Gewerbeverband St.Gallen
befassen wir uns vertieft mit dem Thema Berufslehre.


Freundliche Gewerblergrüsse

Felix Keller

Geschäftsführer Gewerbeverband St.Gallen (KGV)

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