Die Wohnungsmiete, der Lebensmitteleinkauf, die Tasse Kaffee bei der Lernrunde, neue Sneaker, das Ostwind-Abo, die Getränke im Ausgang oder die Kopfschmerztabletten für den Morgen danach – der Grossteil der monetären Effekte der HSG in der Höhe von CHF 186 Mio. sind direkte Kaufkrafteffekte durch die damals rund 9000 Studierenden. Viele von ihnen kommen – vergleichbar mit Ganzjahrestouristen – aus der ganzen Schweiz oder aus dem Ausland nach St.Gallen. Sie wohnen hier, essen, kaufen ein und tätigen weitere Ausgaben. Im Schnitt geben HSG-Studierende 2300 Franken pro Kopf und Monat aus.
Auch die Universität selbst bewirkt direkte Kaufkrafteffekte im Kanton von fast 60 Millionen Franken. Neben den Gehältern für ihre Mitarbeitenden, von denen rund 60 Prozent in den Kanton fliessen, tätigt sie insgesamt über 80 Millionen an sonstigen Ausgaben, von Anschaffungen über Wartungsdienste, Instandhaltungsmassnahmen bis hin zu Catering-Leistungen und ähnliches. Auch hiervon geht der Grossteil in den Kanton. Über 200 Weiterbildungsangebote, unter anderem von rund 1000 Teilnehmenden aus dem Kanton besucht, generierten 2023 einen Umsatz von 55,8 Mio. Franken. Über die Jahre liessen sich im Schnitt zehn bis 15 Prozent aller Logiernächte in der Stadt St.Gallen auf Aktivitäten der HSG zurückführen.
Anhaltendes Wachstum
In Summe fiel der generierte Wertschöpfungsbeitrag 2023 mit CHF 313 Mio. rund 30 Millionen Franken höher aus als 2021. Gründe dafür liegen im anhaltenden Wachstum bei Studierenden und Mitarbeitenden sowie in einem höheren Umsatz. Nicht zuletzt gründet das Wachstum auf einer Antwort auf den regionalen Bedarf: So ergänzte die HSG in den letzten Jahren ihr Portfolio mit dem Joint Medical Master und im Einklang mit der IT-Bildungsoffensive mit Informatikstudiengängen, um Fachkräfte für den kantonalen Arbeitsmarkt zu sichern.
Hochqualifizierte Arbeitskräfte für die Region
Für eine Universität sind positive Effekte auf den regionalen Arbeitsmarkt zentral: Die HSG, selbst eine der grössten Arbeitgeberinnen im Kanton, zieht mehr Absolventinnen und Absolventen zum Arbeiten in den Kanton St.Gallen, als ursprünglich Studierende aus dem Kanton stammen. Sie bewirkt somit einen Zufluss von Hochqualifizierten. Aber bereits vor dem Studienabschluss beleben junge Menschen, die für das HSG-Studium in den Kanton kommen, den regionalen Arbeitsmarkt: Der Grossteil sowohl der Master- als auch der Bachelor-Studierenden finanziert sich das Studium durch Nebenerwerbstätigkeiten. So stehen rund 4000 Studierende dem regionalen Arbeitsmarkt zur Verfügung.
Das Career & Corporate Services (CSC) der HSG stärkt mit Veranstaltungen, Beratungsangeboten und der Stellenplattform my.hsgcareer.ch die Kontakte zwischen regionalen Unternehmen und Studierenden, um den Anteil jener Absolventinnen und Absolventen weiter zu erhöhen, die nach ihrem Abschluss im Kanton berufstätig werden.

Wirkung auf Innovationssystem, kantonales Miteinander und Standortwahrnehmung
Die HSG trägt mit Beratungsangeboten, Forschung zu regionalen Themen beziehungsweise mit regionalen Partnern sowie mit Veranstaltungen und Weiterbildungsangeboten zur Entwicklung hier ansässiger Firmen bei. Durch ihr Engagement im Innovationspark SIP-Ost und Startfeld, im Innovationsnetzwerk INOS oder auch in den Innovationslabs des Wissenschaftsverbunds Vierländerregion Bodensee fördert sie die Innovation in der Region.
Die HSG ist auch Teil des gesellschaftlichen Miteinanders im Kanton: An den Öffentlichen Vorlesungen der Universität nehmen pro Jahr mehrere tausend Interessierte teil, auch die Kinderuni ist als Fixpunkt im Programm stets gut besucht. Mit SQUARE öffnet sich die Universität seit 2022 noch stärker. 2023 haben 140 externe Personen oder Organisationen Räume am SQUARE gebucht, im Schnitt jeden zweiten Tag. Zudem ist die Universität aktive Partnerin in verschiedensten regionalen Netzwerken und Initiativen. Damit trägt sie zur Wahrnehmung der Region als vielfältiger, lebendiger und attraktiver Standort bei. Davon profitieren das lokale Gewerbe, Menschen und Unternehmen im Kanton und nicht zuletzt die Universität selbst.
Hintergrund der Studie
Als einzige Schweizer Universität untersucht die HSG bereits seit über 20 Jahren regelmässig und systematisch ihre regionalen Effekten. Die Ergebnisse des Regionalisierungsberichts fliessen in die Strategie der Universität ein. Der vorliegende Bericht analysiert die Effekte der Universität für das Jahr 2023 und deckt somit erstmals wieder ein Referenzjahr ab, welches nicht von der COVID-19 Pandemie geprägt war. Gleichzeitig startete in diesem Jahr die neue Leistungsperiode 2023 bis 2026 der Universität mit dem Kanton St.Gallen. Diesen beiden Faktoren muss bei den Vergleichen mit den Vorgängerberichten Rechnung getragen werden
Unter unisg.ch/region finden Sie die gesamte Studie
Über die Autoren
Roland Scherer ist Geschäftsführender Direktor am Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG) an der Universität St.Gallen.
Kristina Zumbusch ist Vizedirektorin und Projektleiterin am Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG) an der Universität St.Gallen.
Kontakt für Fragen
Dr. Roland Scherer
Direktor des Instituts für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG)
+41 71 224 23 49