Nachhaltigkeit als Treiber der Innovation

Gewerbe Stadt St.Gallen
10.03.23
Autor/in: Michael Breu, Kommunikation OST
Unternehmen stehen in ihrer tragenden Rolle vor der Aufgabe, ihren Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft genau zu kennen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Nur so können die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen gelöst werden. Wie sich KMU für eine Nachhaltige Entwicklung einbringen können, dieser Frage ging die Veranstaltungsreihe «Gewerbe@OST» mit einem Fachvortrag von OST-Dozent Clemens Mader nach.

Auch das kleinste Unternehmen muss sich heute mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen. Einerseits, weil die Kundinnen und Kunden das Bedürfnis nach einer Ressource schonenden Wirtschaft und umweltfreundlichen Produkten einfordern, andererseits, weil nationalen und internationale Regulatorien die Nachhaltige Entwicklung als oberstes Ziel definieren. So erklärt der Zweckartikel der Bundesverfassung die Nachhaltige Entwicklung zu einem Staatsziel, und Artikel 73 fordert Bund und Kantone dazu auf, «ein auf Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen der Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch den Menschen anderseits» anzustreben. Hinzu kommt das von der internationalen Gemeinschaft verabschiedete «Übereinkommen von Paris», das eine Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad und damit bis 2050 Treibhausgasemissionen von Netto-Null einfordert.

Chance für KMU

Clemens Mader, Dozent für Wirkungsanalyse, Technikfolgenabschätzung und Nachhaltigkeit am Kompetenzzentrum für Wissenstransfer (WTT) der OST – Ostschweizer Fachhochschule, sieht in der konsequenten und schnellen Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele für klein- und mittelgrosse Unternehmen grosses Chancenpotenzial: «Nachhaltigkeit wird für viele KMU zum Treiber für Innovation». Das World Economic Forum (WEF) gehe in der Studie «The Future of Nature and Business» beispielsweise von einem Umsatzvolumen von 10.3 Billionen Dollar aus und einem Arbeitsplatzwachstum von 395 Millionen Stellen bis zum Jahr 2030. «Davon können auch regionale Unternehmen profitieren», ist Mader überzeugt – als Beispiele nennt er Fruchtsafterzeuger, Bäcker wie auch Stadtquartiere in denen «Wege zu einem nachhaltigeren Leben» gestaltet werden können.

St.Galler Gewerbe auf Kurs

Auch die rund 60 Teilnehmenden von «Gewerbe@OST», eine Veranstaltung von Gewerbe Stadt St.Gallen und der Ostschweizer Fachhochschule, sind überzeugt, dass das eigene Unternehmen bereits heute im Bereich Nachhaltige Entwicklung Einfluss auf die Kundinnen und Kunden ausübt. Auf eine online durchgeführte «Menti-Meter-Umfrage» notierten die Teilnehmenden Schlagworte wie regionale Produkte, Recycling, Energiedienstleistungen, nachhaltige Wohngestaltung, Mobilität und Kreislaufwirtschaft. Und auf die Frage, wie sich diese Einflussnahme auf die Gesellschaft und Umwelt auswirkt, antworteten sie mit den Stichworten: Zufriedenheit, Energiewende, Ressourcenschonung, Gemeinwohlökonomie, Elektromobilität, Digitalisierung und regionalem Konsum.

Wirkungsanalyse als Grundlage

Auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen empfiehlt OST-Dozent Clemens Mader eine Unternehmensanalyse mit dem Tool «Nachhaltigkeits-Profil-Matrix»: «Idealerweise wird eine Wirkungsanalyse nicht nur als Bericht im Rückblick erstellt um damit als Ziel, positive Unternehmenskommunikation zu betreiben. Vielmehr wäre es zielführend in einem beteiligenden Prozess aktuelle Wirkungsfelder zu untersuchen, gewünschte Wirkungsziele des Unternehmens zu beschreiben und darauf aufbauend Massnahmen zur Umsetzung der Ziele entlang qualitativer und quantitativer Messgrössen zu definieren.» Auf diesen Weg werde für das Unternehmen Klarheit geschaffen, welche Wirkungsziele wie erreicht werden und welche nicht. «Es wird leichter systemisches Engagement des Unternehmens zu befördern, das auch nachhaltig wirkt. Und man vermeidet damit, sich selbst und die Öffentlichkeit durch Schönfärberei zu täuschen.»

Gewerbe@OST

Aktuelle Wirtschaftsthemen verpackt in 90 Minuten: Das ist das Credo von Gewerbe@OST. Gewerbe Stadt St.Gallen und die OST – Ostschweizer Fachhochschule wollen ihre Verbindung pflegen. Das machen sie zwei Mal pro Jahr mit Fachvorträgen zu aktuellen Wirtschaftsthemen. Lust teil davon zu sein? Melden Sie sich einfach via E-Mail: sekretariat@gsgv.ch

Das könnte Sie auch interessieren

g_sg
Innenentwicklung der Stadt: Potenziale deutlicher sichtbar machen
Die Stadt hat in der Innerentwicklungsstrategie Gebiete mit hohem Entwicklungspotential.
k_zyklus
Die Chance steckt im LEAN-Management
Gewerbe St.Gallen trifft sich zwei Mal pro Jahr mit der OST - Ostschweizer Fachhochschule zu spannenden...
pexels-felix-müller-10799648
Ostschweizer Wirtschaft von möglichem Stromausfall stark in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt
Ein Stromausfall zwischen zwei und vier Stunden ist bereits eine grosse Herausforderung.
1

Zum Newsletter anmelden

Verpassen Sie keine Updates zu aktuellen Themen und Abstimmungen